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Grüne Kryptos: Wie nachhaltig sind Bitcoin & Co. wirklich?

Grüne Kryptos: Wie nachhaltig sind Bitcoin & Co. wirklich?

Der jüngste Krypto-Crash hat alte Zweifel an digitalen Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. wieder aufleben lassen. Insbesondere die Umweltschädlichkeit des Kryptominings wurde erneut zum Thema. Doch gibt es inzwischen auch nachhaltigere Alternativen? Können Kryptowährungen tatsächlich klimafreundlich sein?

Umweltbilanz von Bitcoin und Co.

Bitcoin gilt als die bekannteste und wichtigste Kryptowährung. Doch das energieintensive Mining des digitalen Goldes hat einen hohen Energieverbrauch zur Folge. Laut einer Studie der Universität Cambridge verbraucht das Bitcoin-Kryptoschürfen jährlich rund 143 Terawattstunden Strom. Der dadurch verursachte CO2-Fußabdruck beträgt laut der Erasmus Universität Rotterdam fast 60 Megatonnen pro Jahr.

Angesichts dessen ist es kaum verwunderlich, dass Bitcoin und andere frühe Kryptowährungen wie Ethereum zunehmend als umweltschädlich kritisiert werden. Nur knapp 40 Prozent der für das Kryptomining verwendeten Energie stammt aus erneuerbaren Quellen. Es besteht also Handlungsbedarf, um den ökologischen Schaden von digitalen Währungen wie Bitcoin zu reduzieren.

Auch der Kryptobroker FX Bank Breaker ist sich der Problematik bewusst und bietet mit seinem eigenen ESG Crypto Portfolio eine nachhaltige Investitionsmöglichkeit in umweltfreundlichere Coins an.

Proof-of-Stake als Hoffnungsträger

Jüngere Kryptowährungen setzen häufig auf das Validierungsverfahren Proof-of-Stake, das deutlich energieeffizienter ist als das bei Bitcoin genutzte Proof-of-Work. Bei Proof-of-Stake müssen keine aufwendigen Rechenoperationen durchgeführt werden, um neue Blöcke zu generieren.

Damit verbraucht das Kryptomining dieser digitalen Coins sehr viel weniger Strom. Zu den bekanntesten Kryptos mit Proof-of-Stake gehören Cardano und Solana, die beide zu den Top 10 nach Marktkapitalisierung zählen. Cardano kann bis zu 1000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten – und das mit einem Bruchteil des Energiebedarfs von Bitcoin.

SolarCoin – die erneuerbare Kryptowährung

SolarCoin geht einen ganz eigenen Weg, um eine nachhaltige Kryptowährung zu schaffen. SolarCoin ist derzeit die einzige Kryptowährung, bei der die Coins nicht durch Mining generiert werden. Stattdessen erhalten Betreiber von Solaranlagen die Digitalwährung als Prämie.

Dadurch soll ein Anreiz für die Erzeugung von Solarenergie geschaffen werden. Die Blockchain von SolarCoin hilft also aktiv dabei, den Klimawandel zu bekämpfen. Mit einem Kurs von rund 0,0044 Dollar hält sich der Erfolg bislang allerdings in Grenzen.

IOTA und der Verzicht auf Blockchain

Auch IOTA verfolgt einen innovativen Ansatz, um das Kryptomining nachhaltiger zu gestalten. IOTA verzichtet als eine der wenigen Kryptowährungen komplett auf die Blockchain und setzt stattdessen auf das “Tangle”-Netzwerk. Damit gibt es bei IOTA weder Miner noch Transaktionsgebühren.

Transaktionen können so sehr viel schneller und energieeffizienter abgewickelt werden. IOTA soll speziell für Transaktionen zwischen Geräten des Internet of Things optimiert sein. Der Kurs der umweltfreundlichen Kryptowährung IOTA liegt momentan bei rund 0,28 Dollar.

Wie nachhaltig sind Krypto-Börsen und -Broker?

Nicht nur beim Kryptomining selbst gibt es Unterschiede bei der Nachhaltigkeit von Kryptowährungen. Auch Kryptobörsen und Krypto-Broker legen zunehmend Wert auf Ökologie und Klimaschutz.

Bei der Auswahl einer Handelsplattform sollten Krypto-Trader daher darauf achten, wie viel Wert das Unternehmen auf erneuerbare Energien legt. Manche betreiben ihre Server beispielsweise aus Solarenergie oder kompensieren ihre CO2-Emissionen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte.

Einige Kryptobörsen führen auch “grüne” Krypto-ETFs oder Kryptofonds im Angebot, die nur in nachhaltige Coins investieren. So kann man als Anleger ganz bewusst in ökologische Kryptowährungen investieren.

Braucht es eine Regulierung von Kryptowährungen?

Angesichts der teilweise verheerenden Umweltbilanz von Bitcoin, Ethereum & Co. wäre auch eine politische Regulierung von Kryptowährungen denkbar. So könnten beispielsweise hohe Energiestandards für das Kryptomining vorgeschrieben werden.

Allerdings ist es fraglich, wie gut sich digitale Coins politisch regulieren lassen. Die meisten Kryptowährungen sind dezentral organisiert und werden nicht von Regierungen oder Zentralbanken herausgegeben. Trotzdem sollte der Gesetzgeber Wege finden, um zumindest die energieintensivsten Praktiken bei der Kryptowährungserzeugung einzudämmen.

Fazit: Es tut sich etwas in Sachen Nachhaltigkeit

Insgesamt tut sich in den letzten Jahren viel im Bereich der nachhaltigen Kryptowährungen. Neue Coins wie Cardano oder IOTA zeigen, dass Kryptoschürfen auch mit sehr viel weniger Energieaufwand funktionieren kann. Gleichzeitig achten auch immer mehr Kryptobörsen auf ihre Ökobilanz.

Trotzdem ist der Energiebedarf gerade von Bitcoin und anderen frühen Digitalwährungen nach wie vor enorm. Ohne politische Regulierung wird es kaum gelingen, diesen in den Griff zu bekommen. Anleger können ihren Beitrag leisten, indem sie gezielt in klimafreundliche Coins investieren oder auf Krypto-Broker mit grünem Profil setzen. Die Kryptowelt hat also noch einen weiten Weg vor sich, bis sie wirklich nachhaltig ist.

Was denken Sie?

Jetzt sind Sie dran: Diskutieren Sie mit anderen Lesern über dieses brandheiße Thema! Was halten Sie von der Umweltbelastung durch Bitcoin & Co.? Und glauben Sie, dass nachhaltige Kryptowährungen wirklich eine brauchbare Alternative darstellen können? Bringen Sie Ihre Meinung und Expertise ein – anderen Lesern und mir wird Ihr Beitrag bestimmt weiterhelfen!